Mehr Infos
top of page
AutorenbildMarkus Joseph Franz

Nachhaltigkeit in der Unterhaltungsindustrie

Aktualisiert: 30. Jan.




Zwischen den Feiertagen 2023/2024 hab ich wieder einmal den Film „Die fabelhafte Welt der Amelie“ angeschaut. Nicht umsonst gilt der Film als so erfolgreich: Diese wundervolle Phantasiewelt in einem romantischen Paris der Neuzeit rührte selbst mich wieder zu Tränen.


Nach dem Anschauen ist mir jedoch etwas passiert, das ein Novum darstellte. Ich fragte mich aus volkswirtschaftlicher Sicht: Leistet dieses Produkt „Film“ in seiner Gesamtbetrachtung eigentlich einen größeren Beitrag zum Gemeinwohl als das Werk dem Gemeinwohl an so genannten „externen Kosten“ auferlegt? Kurz: Hat der Film – ganzheitlich betrachtet - einen volkswirtschaftlichen Nutzen?

 

Ich dachte hier zuallererst an die umweltschädlichen Effekte bei der Produktion und Ausstrahlung, die vermutlich allein schon durch die ein oder anderen Kontinental-Flüge der Schauspieler, Produzenten und Film-Manager aufgetreten sind.

 

Ist es akzeptabel, im Gegenzug von 2 Stunden "Unterhaltung“ darüber hinwegzusehen?

 

Konkret frage ich mich: Wurde der Film für die 11,4 Mio. Euro fair und CO2-neutral produziert und vertrieben? Wo sind die 140 Mio Dollar Einspiel-Ergebnis hin und sind sie ggf. in nachhaltige Geldanlagen investiert worden? Werden die Server der ARD noch mit Kohlestrom betrieben? Wäre es für unsere nachfolgenden Generationen besser gewesen, den Film nicht zu produzieren? Welche klimaschädlichen Aktivitäten haben im Rahmen der Produktion und der Ausstrahlung in Kinos und Fernsehen stattgefunden - ganz zu schweigen von denen, die die Zuschauer im Rahmen der Anreise zum Kino durchgeführt haben?

 

Solche schwierigen Fragen zu dieser Branche hatte ich mir vor diesem Tag zwischen den Jahren noch nie gestellt. Nach dem wunderbar berührenden Filmerlebnis fühlte ich mich plötzlich niedergeschlagen und ertappt.

Ich befürchte, das Konglomerat aus französischen und deutschen Produktionsunternehmen hat sich im Falle von „Amelie“ solche Fragen ebenfalls kaum gestellt. Ich könnte es verstehen: Es handelt sich dabei auch nicht um gemeinnützig tätige Unternehmen, sondern gewinnorientierte Firmen aus der Privatwirtschaft.

 

Ich bin mir sicher: Die Transformation unserer Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit wird auch hier Einzug halten oder ist schon am Laufen. Daher: Gibt es hier Menschen, die Kontakte in die Unterhaltungsindustrie besitzen und solche Fragen beantworten können? Gerne würde ich mehr über die ökologische und soziale Nachhaltigkeit dieser Branche erfahren und mich darüber austauschen, wie eine Unterhaltungsindustrie von morgen aussehen könnte.

18 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page